Was ist Inter-Di-Ko

Das Akronym INTER-DI-KO (interdisziplinär-digital-kooperativ: Unterrichtskonstellationen vor dem Anspruch von Digitalisierung und Medienbildung) enthält ein Programm, das hier in 6 Punkten kurz skizziert wird:

  1. Wir konzentrieren uns auf den nach wie vor zentralen Bereich von Schule: Unterricht, und sprechen von thematischen Unterrichtskonstellationen – d.h. wir testen im Design Based Research die Entwicklung von dynamischen Settings, in denen Lehrende und Lernende, Entwickler und Ausbildner miteinander und mit Fachgegenständen, zentralen Konzepten, Themenstellungen und digitalen Medien interagieren.
  2. Schnittstellen sind uns wichtig: Fach und Fach (Interdisziplinarität – an der Grenze etwa von Biologie und Psychologie, von Geographie und Informatik, von Philosophie und Physik, von Mathematik und politischer Bildung, um einige spannende Grenzbereiche zu nennen), aber auch Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine, zwischen SchülerInnen und Studierenden, WissenschaftlerInnen und Lehrpersonen, Schule und Universität
  3. Wir modellieren mediale-multimodale Transformationen. Im eigentlichen Sinn handelt es sich dabei um Übersetzungsprozesse durch Mustererkennung und Neuschreibung. Durch diese Transformationen entstehen Innovationen, die sich auch als Irritationen bei Lernenden wahrgenommen werden können und gleichzeitig eine erhöhte Chancen für einen nachhaltigen Bildungsprozess ermöglichen können.
  4. Digitale Bildung in unserem Verständnis beschäftigt sich nicht nur mit den individuellen personenbezogenen Kompetenzen, sondern auch mit den kultur-, medien- und kommunikationswissenschaftlichen Bedingungen von Medialität und Digitalität in ihrer gesellschaftlich-kulturellen Verfasstheit. Technologien, Diskurse und Subjekte sind immer gekoppelt.
  5. Daher sind auch in der Bildung Produktion und Rezeption, Können und Kritik nicht zu trennen. Das alles interagiert in einer handlungsorientierten Lernumgebung. Konstellation heißt also auch „Handlungsrahmen“ –Settings, Prototypen, die in einem Evaluationskreislauf variiert und weiterentwickelt werden.
  6. Sozialität: Nachdem jetzt das Innovationslabor gebaut und eingerichtet ist und die ersten drei Modellprojekte gestartet haben, sollen gemischte Entwicklergemeinschaften entstehen, die im Innovationslabor dann ihre Konzepte und Materialien testen, und in Lehrerbildung und Schule disseminieren und weiterentwickeln. Sozialität spielt dabei eine enorme Rolle. Auch als Gegenbild zu den algorithmengesteuerten Filterblasen. Diese professional communities aus Lehrpersonen, Studierenden, SchülerInnen und WissenschaftlerInnen sind von Neugier, gemischten Fähigkeiten, Vertrauen und Engagement getragen. Das ist neben der guten Idee praktisch die Basis jeder Bildungsinnovation.